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Kapitel 13: Gelbe und blaue Augen unter Kalksteinfelsen
Südinsel
Unsere erste Station auf der Südinsel war der kleine Ort Oamaru. Die Kleinstadt südlich von Christchurch ist für ihre Pinguinkolonien bekannt.
An einem Strand am südlichen Stadtrand gibt es eine kleine Kolonie Gelbaugenpinguine. Oamaru ist der nördlichste Punkt an dem diese sehr seltenen Vögel beobachtet werden können. Derzeit leben etwa 7 Vögel in der Kolonie. Einen davon konnten wir beobachten, wie er vom Meer zu seinem Nistplatz zurückkehrte (siehe Bild). Die Kolonie der Zwergpinguine (engl. Blue Eyed Penguins) ist deutlich größer (ca. 500 Tiere). Diese nisten in einem alten Steinbruch am Hafen der von einer Tierschutzorganisation betreut wird. Die Tiere können bei ihrer Rückkehr am späten Abend beobachtet werden. Zum Schutz der Tiere darf aber nicht photographiert werden, daher können wir hiervon leider keine Bilder bereitstellen.
Neben den Pinguinen gibt es in Oamaru einige interessante alten Gebäude aus der Gründerzeit zu sehen. In den Steinbrüchen der Stadt wurde früher ein besonders begehrter cremefarbener Kalkstein gebrochen. Einiges davon wurde auch im Ort selbst verbaut. Daneben ist im alten Hafen eine Straße aus dem 19. Jh. fast unverändert erhalten geblieben.
Kapitel 14: Schotten an der Mündung des Leigh
An einem sonnigen Tag erreichten wir die zweitgrößte Stadt der Südinsel (120.000 Einwohner), das Zentrum der Region Otago. Dunedin wurde von schottischen Siedlern gegründet. Der Name leitet sich aus dem gälischen Namen von Edinburgh (Dûn Eidânn) ab. Die schottisch-englischen Wurzeln sind in den historischen Bauten der Stadt unschwer zu erkennen. Besonders sehenswert ist der alte Bahnhof der Stadt, der heute allerdings nur noch für eine touristische Bahnstrecke genutzt wird, sowie die Kirchen und Repräsentationsbauten im Zentrum.
Kapitel 15: Die Schlacht am Ufer des Leigh
NZ All Blacks vs. Australia
In Dunedin begegneten sich am Abend die All Blacks (Neuseeland) und die Wallabis (Australien) in einem Rugby-Test-Match. Das Spiel fand im ausverkauften Forsyth Barr Stadium vor fast 30.000 Fans statt. In einer temporeichen und intensiven Begegnung siegten die All Blacks ungefährdet mit 41:33.
Rugby, vor allem Union Rugby, ist in Neuseeland der Nationalsport. Es gibt kaum ein Dorf ohne Rugby Club. Statt die bei uns üblichen Fußballplätze sieht man allerorten Rugbyfelder.
Nationalsport Nummer Zwei ist Cricket. Zu dem Besuch eines Cricket-Spiels konnten wir uns nicht durchringen.
Wegen des Rugbyspiels waren die Unterkünfte in Dundedin und Umgebung bereits Wochen im voraus ausgebucht. Daher mussten wir nach dem Spiel zunächst nach Oamaru zurück (ca. 120 km).
Kapitel 16: Steile Straßen und hohe Klippen
Zurück in Dunedin begutachteten wir zunächst die Baldwin Street. Diese ist laut Guinessbuch mit 38% die steilste Straße der Welt.
Danach ging es weiter zur Otago Peninsula. Die von tiefen Buchten zergliederte Halbinsel bietet vielen Vögeln und Meeressäugern eine Heimat. Kaum 50 Minuten Fahrzeit von der Innenstadt entfernt findet man hier abgelegene Buchten und einsame Strände. Beim Strandspaziergang kann man mit etwas Glück Seelöwen, Seehunde, Pinguine und viele weitere Seevögel beobachten.
Kapitel 17: Fjorde und Papageien
Unsere nächste Station war Te Anau, ein 2.000 Einwohner-Dorf am Rande des Fiordland Nationalparks. Der Park ist vor allem durch mehrere große Wanderrouten und die Fjorde an der Westküste bekannt. Der berühmteste und am besten zugänglichste Fjord ist der Milford Sound.
Obwohl der Milford Sound durch eine Straße für den Massentourismus erschlossen wurde ist die Anfahrt recht abenteuerlich. Auf den letzten letzten 30 Kilometern windet sich die Straße in engen Kurven bis zum Homer-Tunnel (1.200 m) empor. Auf dieser Strecke besteht wegen der Gefahr von Geröll- und Schneelawinen ein striktes Halteverbot. Der Tunnel würde bei jedem ADAC-Test durchfallen. Er ist nur einspurig befahrbar, mit zwei Ausweichbuchten im Inneren. Die Beleuchtung ist sehr schlecht und es gibt keine modernen Sicherheits- einrichtungen.
Im Milford Sound ging es dann per Schiff im Fjord bis zur Einmündung in die Tasmansee. Unterwegs konnten wir bei bestem Wetter das beeindruckende Bergpanorama, mehrere Wasserfälle, Pinguine und Pelzrobben beobachten. Interessant ist auch die Vegetation an den steilen und felsigen Bergflanken. Dort wachsen viele kleine Bäume und Büsche. Nur 20% der Bäume sind mit ihren Wurzeln in den Felsen verankert. Der restliche Bewuchs ist mit dem Wurzelwerk nur an den "Ankerbäumen" angedockt. Da es kaum Erde gibt, die Wasser speichern könnte, überleben die Pflanzen nur wegen der gewaltigen Niederschlagsmengen im Fjord (Durchschnitt: 6.000 mm im Jahr, Rekord ca. 14,5 m!!).
Auf dem Rückweg unternahmen wir mehrere Wanderungen im Park. Dabei konnten wir auch den seltenen Kea kurz beobachten. Der Kea ist der einzige Bergpapagei der Welt. Er lebt in den Gebirgswäldern der Südinsel.
Kapitel 18: There and back again
Am zweiten Tag in Te Anau unternahmen wir eine Tageswanderung auf einem der schönsten Teilstücke des Kepler Track. Dazu setzten wir zunächst mit dem Boot zur Brod Bay (200 m) über. Von dort ging es durch dichten Bergwald stetig aufwärts. Auf etwa 1.000 Metern erreichten wir die Baumgrenze. Die Landschaft hier wird durch Tussockgras geprägt, dazwischen liegen Hochmoore und kleine Tümpel. Bei der Mt. Luxmore Hut, einer Schutzhütte für Mehrtagestouren, legten wir eine kurze Mittagsrast ein. Ab ca. 1300 m ging der immer noch gut ausgebaute Weg an der Bergflanke entlang durch breite Geröllfelder. Auf den letzten Metern zum Gipfel des Mt. Luxmore (1.472 m) mussten wir uns selbst einen Weg durch ein Geröllfeld suchen.
Wegen des teilweise starken und eisigen Windes legten wir am Gipfel nur einen kurzen Stopp ein und genossen den Ausblick auf die Berge des Fiordland NP, den Lake Te Anau und die Ebene dahinter. Danach ging es in schnellem Schritt zurück zum Ausgangspunkt. Nach 7 Stunden waren wir glücklich und erschöpft zurück in unserem Motel.
Kapitel 19: Berge und Wasser
Wegen eines heranrückenden Tiefdruckgebiets änderten wir kurzfristig unsere Reiseplanung und machten uns auf den Weg nach Christchurch.
Die Straße führte uns über eine Hochebene mit mehreren Pässen und vorbei an endlosen Ebenen mit Tussockgräsern (und ebenfalls endlosen Schafweiden). Insbesondere die Region um Twizel wird außerdem durch viele künstliche Stauseen geprägt. In dieser Region wird mit Wasserkraftwerken fast ein drittel des Energiebedarfs des Landes gedeckt. In den künstlichen Seen wird außerdem ein hervorragender Lachs gezüchtet (ratet mal, was es am nächsten Morgen zum Frühstück gab).
Vom Rande des Lake Pukaki konnten wir einen Blick auf die Kulisse der Southern Alps werfen. Der Mt. Cook, der höchste Berg Neuseelands, war leider hinter dichten Wolken verschwunden.
Kapitel 20: Nach den großen Erdbeben
Christchurch war vor den großen Erdbeben im September 2010 und Februar 2011 mit 366.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Neuseelands außerhalb der Region Auckland. Bei unserem Besuch waren wieder alle Bereiche der Innenstadt freigegeben und die meisten Trümmer weggeräumt. Die Spuren des Bebens sind aber nicht zu übersehen. In der Innenstadt stehen noch viele beschädigte Gebäude, die noch nicht wieder hergestellt wurden. Es gibt viele freie Flächen auf denen die alten Gebäude abgerissen wurden und gerade mit dem Neubau begonnen wird. Einige bedeutende historische Gebäude werden gerade saniert. Von der bekannten Kathedrale steht allerdings nur noch eine Ruine. Diese muss abgerissen werden und wird durch einen modernen Bau ersetzt.
Bereits wieder hergestellt sind das Canterbury Museum und der sehr sehenswerte Botanische Garten. Manches was dort nach Trümmern aussieht entpuppt sich bei genauer Betrachtung als moderne Kunst.
Kapitel 21: Die Franzosen kommen
Vor Christchurch liegt die Halbinsel Banks. Heute eine abgelegene, sehr ländliche Gegend die von Landwirtschaft, Fischfang und Tourismus lebt. Der Hauptort Akaroa hat keine 1.000 Einwohner.
Trotzdem spielten sich an dieser stelle im August 1840 dramatische Szenen ab. Eine französische Flotte mit 57 Siedlern wollte dort eine eigene französische Kolonie gründen. Die Briten erhielten hiervon Nachricht und schickten schnell ein eigenes Schiff in die Bucht, dass am 11.08.1840 durch das Hissen der britischen Fahne die eigenen Hoheitsansprüche deutlich machte. Die französischen Siedler blieben trotzdem und sorgen bis heute für einen französischen Flair in der Region.
Kapitel 22: Alpen am Meer
Unsere nächste Etappe empfiehlt sich für alle die sich nicht entscheiden können, ob der Urlaub in die Berge oder ans Meer gehen soll. Der Küstenort Kaikoura zählt zweitausend Einwohnern und liegt in unmittelbarer nähen eines Gebirgszugs. Der höchste Berg, der Tapuae-o-Uenuku, misst 2885 m. Direkt vor der Küste fällt der Boden dann auf über 1.000 Meter Tiefe ab. Günstige Meeresströmungen sorgen für einen großen Fischreichtum. Der Name Kaikoura bedeutet übrigens "Mahl von Langusten". Diese sind hier so zahlreich, dass sie als (teurer) Straßenimbiss verkauft werden.
Kapitel 23: Der Leviathan
Von Kaikoura aus konnten wir bei einer Bootstour Pottwale beobachten. Wegen des Fischreichtums sind diese dort ständig anzutreffen. Außerdem bekamen wir auch Dusky Dolphins und Albatrosse zu sehen.
Wegen der sehr lebhaften See war das Vergnügen für uns leider nur sehr eingeschränkt zu genießen.
Kapitel 24: Pelzrobben und Seevögel
nicht das was ihr denkt - einfach eine Robbe, die uns zuwinkt ;-)
Neben den Walen, Delfinen und Albatrossen gibt es in Kaikoura noch eine weitere Attraktion. Am Ende der Halbinsel gibt es einen Wanderweg, der zu einer Robbenkolonie führt. Dort lassen sich Pelzrobben und Seevögel aus nächster Nähe beobachten.
Leider können wir an dieser Stelle keine Geruchsproben zur Verfügung stellen. Die Robben haben trotz ihrer ausgiebigen Fellpflege einen sehr strengen Geruch. Das gleich gilt für die Brutkolonien der Möwen.
Kapitel 25: Mit Booten auf dem großen Wasser
Wir sind nun bereits an der letzten Station unserer Reise angekommen. Von Motueka aus wollen wir vor allem den Abel Tasman Nationalpark erkunden. Der Park wurde 1942 zum 300. Jahrestag des Besuchs von Abel Tasman (erster Europäer der Neuseeland entdeckte) gegründet. Berühmt ist er durch seine goldgelben Sandstrände an malerischen Buchten.
Am ersten Tag paddelten wir mit Kajaks an der Küste entlang. Zu einigen der Felsformationen hatte unser Guide interessante Geschichten auf Lager. Zu der in der Mitte zerbrochenen Steinkugel erzählen die Maori, dass es über den Besitz dieses Felsen zu einem Streit der Götter kam. Der Gott des Meeres und der Gott des Landes konnten sich nicht einigen, wem der Felsen gehört. So kam es zu Erdbeben und Überflutungen. Die Maori an der Küste hatten schwer darunter zu leiden. Bis ihr Häuptling den Stein mit einem Speerwurf in zwei Hälften teilte und sich die Götter damit zufrieden gaben.
Kapitel 26: Die goldenen Strände (1)
Am zweiten Tag ließen wir uns vom Wassertaxi in der Torrent Bay absetzen und wanderten von dort zurück nach Marahau. Bei überwiegend gutem Wetter konnten wir Strände und die natürliche Buschlandschaft genießen.
Kapitel 27: Die goldenen Strände (2)
Zu unserer zweiten Wanderung im Abel Tasman NP ließen wir uns vom Wassertaxi in Totaranui absetzen und am Onetahuti Beach wieder abholen. Während der Bootsfahrt konnten wir Pelzrobben, Delphine und verschiedene Seevögel beobachten. Von Totaranui aus ging es dann auf dem Coast Track immer dicht an der Küste entlang nach Süden. Höhepunkt der Wanderung war die Durchquerung einer breiten Wattfläche bei der Awaroa Bay. Nur bei Niedrigwasserstand kann diese Stelle durchwatet werden.
Kapitel 28: Gold, Sand und Mörder
Unser letzter Ausflug führte uns von Motueka über die Takaka Hills zur Golden Bay und dem Farewell Spit. Der Farewell Spit ist eine ca. 30 km lange Dünennehrung. An dieser Stelle verließ James Cook 1770 Neuseeland.
Die Region der Golden Bay ist touristisch noch nicht so stark erschlossen wie die Gegend südlich des Abel Tasman Nationalparks. Am Ausbau des Tourismus wird aber kräftig gearbeitet. Dabei hilft, dass die Bucht beim letzten Goldrausch den Namen "Golden Bay" erhalten hat. Der Entdecker Abel Tasman hatte der Bucht noch den Namen "Mörderbucht" gegeben.
Als er in der Bucht ankerte um seine Wasservorräte aufzufrischen kam es zu kriegerischen Auseinandersetzungen mit den örtlichen Maori. Dabei wurden mehrere Europäer und Maori getötet. Abel Tasman setzte nie einen Fuß auf neuseeländischen Boden. Die Ursache der Auseinandersetzungen waren wahrscheinlich kulturelle Missverständnisse. Die Europäer hielten das Blasen der Muschelhörner der Maori für einen Willkommensgruß und die Maori die Willkommenstrompete der Europäer für eine Kriegserklärung.
Kapitel 29: Tschüss Neuseeland
Übrigens: in Neuseeland leben ca. 4,4 Millionen Menschen und auf jeden Neuseeländer kommen etwa 10 Schafe...
Kapitel 30: Epilog
Schlusswort (ausnahmsweise) von Markus:
So, das war sie, unsere Wolkenwanderung. Viel haben wir erlebt - viel gibt es zu berichten.
Wir hoffen, dass unser Experiment "Reiseblog" euch unsere Erlebnisse etwas nahebringen, ja - euch vielleicht sogar etwas unseres Neuseeland-Feelings ins eigene Wohnzimmer bringen konnte (oder wo auch immer euer Rechner seinen Platz hat).
Insgesamt wurden diese Seiten (bis 04.11.2013) 1055 mal aufgerufen. Das zeugt doch von einigem Interesse seitens euch, unserer Leser.
Wir sagen Danke dafür!
Dieser Blog wird (auf unabsehbare Zeit) bestehen bleiben. Gebt also den Link gerne weiter.
Ende